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Pinhole_Schönbrunn

Fotos: Markus Hippmann

 

 

November 2012

Bratislava Portfolio Review 2012

Markus Hippmann und Ilona Braun vom FotoQuartier Wien nahmen Anfang November 2012 bei der jährlichen Portfolio Review, organisiert vom Zentraleuropäischen Haus der Fotografie, als Teil des Monats der Fotografie in Bratislava teil. Dort trafen sich 70 FotografInnen mit mehr als 36 KuratorInnen aus 16 verschiedenen Ländern. Dieses internationale Event war eine gute Möglichkeit für Galerien, PublizistInnen, KritikerInnen, KuratorInnen, ProfessorInnen und ForscherInnen, um neue fotografische Talente zu entdecken und einen persönlichen Kontakt mit den teilnehmenden FotografInnen aufzubauen. Auch das FotoQuartier Wien hat diese Gelegenheit gerne wahrgenommen.

Leider konnten wir aus zeitlichen Gründen nicht alle FotografInnen kennen lernen, die an der Portfolio Review teilgenommen haben. So können wir nur über einen Teil jener talentierten FotografInnen und deren Arbeit schreiben, die wir bei der Portfolio Review in Bratislava kennenlernen durften:

Nach sehr erfreulichen und erfolgreichen 48 Stunden, die mit Networkingund intensiven Gesprächen über die verschiedensten Aspekte der Fotografie mehr als gefüllt waren, wurden die GewinnerInnen der Portfolio Review 2012 bekannt gegeben. Jan Brykczynski, ein Dokumentarfotograf aus Polen, landete auf dem ersten Platz und gewann eine Einzelausstellung im Monat der Fotografie 2013 in Bratislava. Der Warschauer gewann mit seiner dokumentarischen Fotoserie über einen kleinen Ort namens Boiko in der Ukraine.

Den zweiten Platz bei der Portfolio Review teilten sich Katerina Mistal (Schweden) und Marjan Krebelj (Slowenien). In ihrer Fotoserie „Mapping Europe“ porträtiert Katerina Mistal Landschaften anhand der Erkundung der Grenzen und anderer Beschränkungen als Symbole kultureller Identität. Zusätzlich zu seinem zweiten Platz bei der Portfolio Review gewann Marjan Krebelj eine lobende Erwähnung im polnischen Fotomagazin „Fotografia“. Seine Serie „Dear Japan“ ist von traditioneller japanischer und chinesischer Kunst inspiriert. 

Auch der dritte Platz ging ex aequo an zwei Teilnehmer: Wim de Schamphelaere (Niederlande) und David Rojas (Spanien). De Schamphelaere gewann ebenso eine lobenden Erwähnung im polnischen Magazin. „Fotografia“. Seine erstaunlichen, meterlangen Fotografien bestehen oft aus mehr als 700 Einzelfotos und erfassen die Gemeinschaft afrikanischer Dörfer.  Rojas Werke hingegen, zeigen eine Reise, die sich im Wesentlichen auf moderne Interpretationen des Außergewöhnlichen konzentriert. Zusätzlich zu den offiziellen GewinnerInnen der Portfolio Review hat das FotoQuartier besonders an folgenden FotografInnen und deren Werken Gefallen gefunden und blickt mit Spannung und großem Interesse auf zukünftige Arbeiten dieser FotografInnen:

Das dokumentarische Fotografieprojekt “Krievi” von Tina Remiz’s (Lettland) umfasst kraftvolle Bilder, die detailliert das Leben der russischen Gemeinschaft in Lettland wiedergeben. Im Unterschied zu Remizs analysierendem Blick auf die Menschen sind auf den Landschaftsfotografien von Luigi Fieni (Italien) keine Personen zu sehen. Seine Arbeiten sind vielmehr eine spirituelle Reise durch die Natur, stets auf der Suche nach Zufluchtsorten. Zauberhafte und originelle Stillleben und Porträts, auf denen mikroskopisch kleinste Details zu Tage treten, sind Teile der Werkschau von Peter Jánošík (Slowakei). Er arbeitet mit einem der ersten fotografischen Verfahren, dem nassen Kollodiumverfahren. Florian Rainer (Österreich) bewegt sich in seiner Arbeit auf dem Gebiet der Sozialdokumentation und setzt Menschen aller Altersklassen und sozialen Schichten in deren alltäglicher Umgebung ins Bild. Seine Fotografien bewahren alltägliche Momente, wandeln diese jedoch gleichzeitig von etwas Gewöhnlichem in etwas Außergewöhnliches um. Als sensibel und zugleich mysteriös kann man die Fotografien von Mariya Kozhanova (Russland) beschreiben. Die Transparenz ihrer Aufnahmen reflektiert die Welt um sie herum und zeichnet gleichsam ein Bild von Kozhanovas persönlichen Erfahrungen, die sie während ihrer Kindheit im modernen Russland machte. Alessio Schroders (Italien) fotografische Studien werden von vielen als provokante, konfliktevozierende und schonungslose Porträts der Sexindustrie gehandelt. Ein markanter Gegensatz dazu stellen die Schwarzweiß-Fotografien von Katka Pračková (Slowakei), die durch sanfte Erforschung des menschlichen Körpers bestechen und diesen zwischen Verborgenheit und Enthüllung zeigen. Pračkovás verschwommene Bilder sind starke und intensive Momente, die den Unterschied zwischen Hell und Dunkel aufzeigen.

Während des Monats der Fotografie war das FotoQuartier Wien mit insgesamt sechs Ausstellungen in Wien vertreten. Manche FotografInnen, die wir bereits aus der Fotoschule Wien kannten, haben wir bei der Portfolio Review in Bratislava wieder getroffen. Darunter waren Nina Strasser (Österreich) mit ihrer eindrucksvollen Reportageserie über Hermes Phettberg, die wir bereits im November 2012 in unserer Galerie „FotoSecession“ zeigen durften, Bernd Bogensberger (Österreich), Nikki Harris (Österreich) und Sonja Bachmayer (Österreich) mit ihren Darstellungen von „Lost Places“ – leeren Plätzen, verlassenen Räume und stillgelegten Fabriken. Die Fotografin Nora Gottardi (Österreich) hat ihre Arbeiten als Teil der Gruppenausstellung ‚Fo(ur) Women’ im November 2012 in Wien gezeigt. Auch bei der Portfolio Review in Bratislava zeigte sie ihre Fotografien von Frauen, die sie zu Hause in ihrer Wohnumgebung porträtiert hat.

Markus Hippmann und Ilona Braun vom FotoQuartier Wien möchten allen FotografInnen, die an der Portfolio Review 2012 in Bratisvlava teilgenommen haben, ganz herzlich gratulieren und sich dafür bedanken, dass sie ihre kreative und facettenreiche Arbeit mit uns geteilt und diskutiert haben.